
Mehr Informationen über Wohn-Riester / Eigenheimrente
Zusammenfassung
Anlagehorizont | langfristig |
Mindestanlagedauer (Empfehlung) | 10 Jahre |
Ertragschancen | je nach Höhe der Förderung gering bis mittel |
Sicherheit | sehr hoch durch Einlagensicherung |
Liquidität | gering |
Kosten | Abschlussgebühr in Höhe von 1 bis 1,6 % der Bausparsumme |
Besonderheiten | für Immoblilien-Interessierte ohne Anspruch auf Riester eignet sich ein normaler Bausparvertrag |
Fazit | zu empfehlen für Anleger, welche eine Immobilie erwerben wollen und Anspruch auf die Riester-Förderung haben |
Details
Mit einem Wohnriester-Bausparvertrag kann man die Vorteile von Bausparen mit einer Riester-Förderung verbinden. Daher kommt solch ein Produkt in Fragen, wenn Sie eine Finanzierung von Immobilien vorhaben. Trotz dem aktuell tiefen Zinsniveau kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein, da er dem Kunden die Darlehenszinsen bei einer Finanzierung z.B. in 10 Jahren sichert. Die deutschen Bausparkassen bieten je nach Kundenwunsch verschiedene Tarif an.
Phasen des Wohnriester-Vertrages
Ein Wohnriester-Vertrag gliedert sich in die 3 Abschhnitte Sparphase, Zuteilung und Darlehensphase:1. Sparphase
In der Sparphase zahlt der Anleger seine Raten regelmäß in seinen Bausparvertrag ein. Dazu kommen noch die Zinsen für sein Guthaben von der Bausparkasse. Der Staat zahlt die Riester-Zulagen auf den Vertrag ein.
2. Auszahlung der Bausparsumme / Zuteilung
Die Bausparkasse bewertet die Sparraten des Anlegers mit einer Bewertungszahl. Die Berechnung der Bewertungszahl hängt von jeder Bausparkasse ab. Generell ist aber die Bewertungszahl umso höher, je größer die Sparraten im Verhältnis zur Bausparsumme sind und je länger der Bausparer schon spart. Wenn der Sparer das Mindestguthaben gespart hat und er die Bewertungszahl für seinen Tarif erreicht hat, wird der Vertrag zugeteilt. D.h. das Guthaben kann ausgezahlt werden und der Bausparer hat ein Anrecht auf ein zinsgünstiges Darlehen.
3. Darlehensphase
In der Darlehensphase zahlt der Bausparer das Darlehen in gleichbleibenden Raten zurück. Die Darlehenshöhe ergibt sich aus der Bausparsumme minus dem Bausparguthaben. Um den Kredit schneller abzubezahlen, kann der Kunde auch Sondertilgungen leisten.
4. Besteuerung im Alter
Bausparer, welche die Riester-Förderung genutzt haben, werden nachträglich im Alter besteuert. Dazu werden sämtliche Spar- und Tilgungsbeiträge auf einem sogenannten 'Wohnförderkonto' gespeichert. Dieses fiktive Konto wird dabei mit 2 % im Jahr verzinst. Kommt der Bausparer in die Rente, so ist dieses Konto zu versteuern. Dabei hat der Anleger zwei Optionen:
- Der Bausparer kann den Kontostand in jährlichen Raten bis zu seinem 85. Lebensjahr versteuern.
- Alternativ kann er die Steuern auf einmal bezahlen. In diesem Fall muss er nur 70 % des Förderkontos versteuern
Sicherheit
Die Sicherheit von Wohnriester-Verträgen ist sehr hoch. Bausparkassen haben einen eigenen Schutz der Einlagen.
Verwendung
Das Bauspardarlehen darf für eine Riester-Förderung wie folgt genutzt werden. Das bedeutet für
- Bau oder Kauf einer selbstgenutzten Immobilie
- Entschuldung / Umschuldung bei der Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie
- altersgerechter Umbau einer selbstgenutzten Immobilie
- Bau oder Kauf einer vermieteten Immobilie
- Finanzierung von Ferienhäusern
- allgemeine Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten
Kosten und Gebühren
Bei Vertragsabschluss berechnen die Bausparkassen eine Abschlussgebühr in Höhe von 1 bis 1,6 % der Bausparsumme. Die Kosten für die Kontoführung verlangen die meisten Bausparkassen nicht mehr.
Staatliche Fördermöglichkeiten
Der Staat unterstützt den Erwerb oder Bau von Immobilien mit einer Grundzulage von bis zu 185 Euro im Jahr. Bausparer mit Kindern erhalten je nach Geburtsjahr bis zu 300 Euro je Kind im Jahr. Zusätzlich sind Steuervorteile von bis zu 2.100 Euro pro Jahr möglich.
Details zu der FörderungZu den förderberechtigen Personen gehören Arbeitnehmer, Beamten, z.T. geringfügig Beschäftigte, Bezieher von Arbeitslosengeld und ALG-II. Anleger, welche in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind, gelten als unmittelbar förderberechtigt.
Risiken
- Die nachbelagerte Besteuerung schmälert das Einkommen in der Rentenphase.
- Wer sich später doch nicht für eine Immobilie entscheidet, hat sein Geld nur sehr unrentabel angelegt.
Chancen
- Bausparer, welche die Riester Zulagen erhalten, können durch die Förderung schneller Ihr Wohneigentum abbezahlen.
- Der altersgerechte Umbau von Immobilien, welcher immer wichtiger wird, ist seit 2014 auch förderbar.
Fazit
Ein Wohnriester-Vertrag eignet sich für jeden, der eine Immobilien finanzieren möchte und Anspruch auf die staatlichen Riester Zulagen hat.